Montag, 21. Oktober 2013

KÜHENSCHLACHT, MONTAGS-MENÜ ein Leibgericht

Nein, ich habe nicht geschlafen in der Nacht vor der Aufzeichnung. Ich lag im Bett und hab gekocht - gedanklich. Am Herd hab ich dann um 6 Uhr Morgens gestanden. "Ich muß das Kartoffel-Tian wenigstens EINMAL noch ausprobieren".
Mr. Taste zeigte mir nen Vogel und drehte sich nochmal im Bett herum. Der Flieger nach Hamburg ging schließlich erst um 12:00....
 

In Hamburg angekommen wurden wir auch schon von einem Redaktions-Mitglied abgeholt und ins Hotel gebracht. (Müssen die beim Fernsehen immer alle wie Models aussehen ?) Der Flieger hatte ne Stunde verspätung. So blieben nur 15 Minuten zum umziehen, frisieren und schminken. (Dass das nicht notwendig gewesen wäre wurde mir später in der Maske auch klar. Dort wurden wir traumhaft verwöhnt, gestylt, beruhigt und gekämmt)
Vor dem Hotel am Shuttlebus ins Studio trafen wir Kandidaten dann alle das erste mal aufeinander. Einer aufgeregter als der andere....


Im Studio selbst wurden wir übrigens hervorragend betreut. Und nicht nur wir. Auch unsere Begleiter durften in der VIP-Longe warten, wurden lecker becatert, mit Prossecco versorgt und mit Tipps aufgemuntert. Gleich am Anfang kam Johann Lafer zu uns, stellte sich vor und setzte sich mit uns zusammen. Er war total locker und sehr bemüht, unsere Aufregung abzufangen. Er ging sehr persönlich auf jeden von uns ein, erzählte ein paar nette Anekdoten, bot uns das "Du" an und dann schickte er uns zum First View ins Kochstudio.


Der erste Blick in "meine" Küche. Wir hatten 5 Minuten Zeit, zu kontrollieren, ob alle bestellten Zutaten auch vorhanden sind, zu kosten was davon Salz und was Zucker ist, zu gucken wo Töpfe, Schüsseln und Messer stehen und - wer vorrausschauend war - zu prüfen ob der Herd funktioniert. (Hat er nicht.... Nach einem gefühlten Herzinfarkt und einem prüfenden Blick vom Studio-Elektriker kam 5 Minuten später die Nachricht "Stecker ist wieder drinnen"). Dann durften wir uns mit Johann hinter der Schwingtür verstecken, denn das Publikum wurde hereingelassen.


Tja, und nun gings los. Der Jingle ertönte und wir mussten ins Studio marschieren, uns an unsere Plätze stellen und loskochen. Falls sich jemand fragt, warum die Dame in gestreift, ganz links, immer die Augen so zusammenkneift, bekommt hier die Antwort: Es lag nicht am Zwiebelnschneiden. Die Uhr, die die 35 Minuten rückwärts zählte, war ungefähr 2 cm groß und ungefähr in Sichtweite von 20 Metern am anderen Ende des Studios angebracht. Ich sah sie nicht....
Ich war nervös, nervös, nervös.... Die eigentliche Herrausvorderung bei dem heutigen Gericht war, das Glas mit den Süßkartoffeln rechtzeitig in den Ofen zu schieben. Die brauchen nämlich fast 30 Minuten, bis sie weich sind.


Wie angekündigt durfte ich als erstes ins Interview gehen. Na toll - so versuchte ich Kartoffeln zu schälen, Fond zu kochen, Ingwer zu hacken, Haltung zu bewahren und gleichzeitig kluge Antworten zu geben. Die verflixte Süßkartoffel war so krumm, dass ich die Scheiben mit der Schere nachschneiden musste, damit sie ins Glas passten.... Danach lief es wohl ganz gut, aber seht es Euch selbst an. *KLICK*

 
"Vier, drei, zwei, eins -und AUUUUUS !" Erst fand ich kein scharfes Messer, um das Fleisch richtig schön zu schneiden und zu drapieren und dann hab ich mein Gericht einfach an den falschen Platz gestellt (sorry, Bruno...) - es sei der Aufregung und Hektig geschuldet.
Die Jurorin des heutigen Tages war eine uns allen unbekannte Köchin: Su *habichvergessen*. Sie mußte sehr husten bei meinem Gericht. Es sei ihr verziehen, denn ich bin wohl gerade so noch durchgerutscht.
 
Die Erleichterung war riesig. Das Gefühl da vorne zu stehen und von der Jurorin *wieheißtsienochmal* scharf kritisiert zu werden ist nicht schön. Aber es bereitet einen durchaus auf die Stimmung der restlichen Woche vor. Danach kann einen nicht mehr viel umwerfen. "Am ersten Tag rauszufliegen ist richtig Scheiße, danach ists egal" war ein Ausspruch von Patrick. Und er hatte recht.

Die größte Hürde war geschafft, man hat alles kennengelernt, wußte nun was auf einen zu kommt und so konnte es dann entspannt in den wohl verdienten Feierabend gehen. Hamburg wartete schon auf uns..... Natürlich nicht ohne einen Abschieds-Drücker vom lieben Johann.

 
 
Hier nun das Rezept zum Montagsmenü:


Leibgericht: „Lammfilet mit Süßkartoffel-Tian und lauwarmem Sesam-Bohnen-Salat “ von Andrea Burkhardt

Zutaten für zwei Personen

 
2                             schmale, große Kartoffeln

1                             schmale Süßkartoffel

300 ml                   Gemüsefond

1 cm                       Ingwer und etwas Rosmarin

1 EL                       Olivenöl
 
 2 Ofenfeste Weckgläser mit Deckel (290ml)
 
                            
4                             Lammfilets à 150 g
 
1,5                          Knoblauchzehen

4                             Zweige Rosmarin

4                             Zweige Thymian

4                             Zweige Oregano

2 EL                       Butter

Planzenöl, zum Anbraten

 

250 g                     grüne Bohnen

2                             getrocknete Tomaten, in Öl

1                             Zitrone

1 kleines Stück     Ingwer

½                            Bund Koriander

1 EL                       Tahin-Paste

1 TL                       Honig

1 EL                       Sojasauce

1 EL                       Apfelsaft

1 EL                       Rapsöl

1 EL                       geröstete Sesamkörner

                              

                               Chiliflocken, zum Abschmecken

                               Kreuzkümmel, zum Abschmecken

                               Kurkuma, zum Abschmecken

                               Salz aus der Mühle

         schwarzer Pfeffer aus der Mühle

 

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.

Die Lammfilets waschen und trocken tupfen. In einer Pfanne etwas Planzenöl erhitzen und die Filets darin drei Minuten lang anbraten. Währenddessen vier Stücke Alufolie mit der Butter bestreichen. Den Knoblauch abziehen und durch die Knoblauchpresse geben. Anschließend zusammen mit den Kräutern auf der Alufolie verteilen. Die Filets aus der Pfanne nehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Je ein Filet in ein Stück Alufolie wickeln und bis zum servieren warm halten.

Die Kartoffeln und die Süßkartoffel schälen und in dünne Scheiben hobeln. Die Gläser mit dem Olivenöl einstreichen. Den Ingwer und Rosmarin fein hacken. Die Kartoffeln, Ingwer und Rosmarin abwechselnd im Glas schichten. Anschließend den Gemüsefond darüber gießen und die Gläser mit den Deckeln verschließen. Im Backofen für 20 Minuten backen.

Die Bohnen säubern und in ca. zwei Zentimeter große Stücke schneiden. In einem Topf mit siedendem Salzwasser acht Minuten kochen lassen, so dass sie noch bissfest sind.

Die Zitrone auspressen und den Saft auffangen.

Für das Dressing die Tahin-Paste, das Rapsöl, den Honig, die Sojasauce, den Apfelsaft und den Zitronensaft vermengen. Anschließend mit Salz, Pfeffer, geriebenen Ingwer, Chiliflocken, Kreuzkümmel, Kurkuma und Koriander das Dressing abschmecken.

Die Bohnen aus dem Wasser nehmen, mit dem Dressing übergießen und kurz ziehen lassen. Den Sesam kurz in einer Pfanne ohne Fett anschwitzen. Die getrockneten Tomaten abtropfen lassen, in Streifen schneiden und unter den Salat mengen. Die Lammfilets mit dem Süßkartoffel-Tian und dem Salat auf einem Teller anrichten und mit dem Sesam garnieren.


Taste it !

2 Kommentare:

  1. Also die Aufregung merkt man dir nicht an - siehst klasse aus! :)
    Glückwunsch zum erfolgreichen ersten Tag!

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    1. Herzlichen dank für die aufmunternden Worte - sich von der Couch aus im Fernsehen zu sehen, ist schon etwas sonderbar :-/ Liebe Grüße aus München

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